+++Gutverdienende Fachkräfte aus dem Ausland dürfen ab März mehr Verwandte nach Deutschland holen. Die Regierung rechnet insgesamt mit 67.500 zusätzlichen Nachzügen. Die Opposition fürchtet hohe Sozialkosten, falls Migranten nicht mehr für ihre Eltern aufkommen können.+++

Diese neue Möglichkeit zum Familiennachzug betrifft einen Großteil der als Fachkräfte zugewanderten Menschen aus Nicht-EU-Staaten. 

Diese ist aber nur ein kleiner Faktor der Gesamtzuwanderung nach Deutschland. Das Gros der Zuwanderung nach Deutschland entfällt auf die meist zirkuläre, also auf einige Monate oder Jahre angelegte EU-Binnenmigration, vor allem aus Osteuropa, sowie auf die Asylmigration, die zwar eigentlich befristet konzipiert ist, sich aber überwiegend zum Daueraufenthalt verfestigt.

Der drittwichtigste Migrationspfad nach Deutschland ist der Familiennachzug: 130.000 Ausländer zogen mit solchen Visa aus Nicht-EU-Staaten 2023 zu Angehörigen in Deutschland. Die Erwerbsmigration führte 2022 – neuere Zahlen sind noch nicht veröffentlicht – 73.000 Menschen von außerhalb der EU in die Bundesrepublik. Darunter waren 38.820 sogenannte Fachkräfte, als solche gelten laut der aktuellen rechtlichen Definition Personen mit einer Berufsausbildung oder einem Hochschulabschluss. Die übrigen Erwerbszuwanderer sind etwa die oft auf dem Bau eingesetzten Westbalkan-Migranten oder andere per Arbeitsvisum legal einreisende Menschen ohne Ausbildung.

+++René Springer, der arbeitspolitische Sprecher der AfD, sagt: „Solange die Massenmigration nicht unterbunden ist, lehnen wir jede weitere Liberalisierung von Einwanderungsregelungen entschieden ab.“ Er fordert: „Falls die nachgezogene Verwandtschaft einer ausländischen Fachkraft nicht länger vom Einkommen dieser Fachkraft unterhalten werden kann, sollten diese Personen das Land wieder verlassen müssen. Unter keinen Umständen sollte sich durch den Nachzug ein Anspruch auf Leistungen ableiten lassen.“ Die aktuell geltenden Regelungen, wonach so gut wie jede sich in Deutschland aufhaltende Person Sozialleistungen beanspruchen könne, müssten abgeschafft werden.+++

https://www.welt.de/politik/deutschland/plus250098330/Neue-Zuwanderungsregeln-Wie-die-Ampel-den-Familiennachzug-fuer-viele-Arbeitsmigranten-erleichtert.html