Erst schafft die Politik die Probleme selbst, um dann als Teil der Lösung aufzutreten – freilich, um noch mehr Schaden anzurichten. Ganz deutlich sieht man das am aktuell auf den Weg gebrachten Milliardenfonds für die Autobranche. Der mit Abstand wichtigste Zweig der deutschen Industrie soll damit fit für Elektromobilität und Digitalisierung gemacht werden. Eine Herausforderung, die zumindest zum Teil hausgemacht ist. Deutschlands Autoindustrie ist weltweit führend in der Verbrennertechnologie. Bei der Elektromobilität spielen wir allenfalls eine untergeordnete Rolle. Akteure aus China sind hier viel weiter, sodass sich vor allem Unternehmen dort über die üppigen staatlichen Kaufanreize für E-Autos in Deutschland freuen. Mich erschüttert immer wieder, mit welcher Kurzsichtigkeit die etablierten Politiker in die Wirtschaft eingreifen. Jedenfalls würden wir keinen Milliardenfonds für die Autoindustrie benötigen, hätte man nicht auf allen politischen Ebenen einen ideologiegetriebenen Kampf gegen den Verbrenner zugelassen. Statt politischer Entscheidungen, welche Technologien gewünscht sind, benötigen wir Technologieoffenheit und den Markt. Während es ein flächendeckendes Netz an Tankstellen gibt, muss die Ladeinfrastuktur für E-Autos erst geschaffen werden. Übrigens auch durch massive staatliche Förderungen. Während es für Verbrennungsmotoren durch synthetische Kraftstoffe klimaneutrale Alternativen gibt, gibt es keine schlüssigen Konzepte, wie der Strombedarf einer breit angelegten E-Mobilität gedeckt werden soll. Und während sich der Verbrenner seit seiner Entwicklung international als besonders effizient herausgestellt hat, lassen wir uns bei der Elektromobilität auf ein Experiment ein, das nahezu täglich zu neuen kuriosen Zeitungsmeldungen führt – was Reichweite, Verlässlichkeit und Sicherheit anbelangt. Von den Gefahren für den Wirtschaftsstandort Deutschland ganz zu schweigen.
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