Türkische Autokorsos  in Duisburg, München, Berlin – auch in Mannheim, Stuttgart und vielen anderen Städten in Deutschland.

Liebe Freunde von Erdogan, wenn der Basbakan doch alles so richtig macht und die Türkei auch so toll ist, warum lebt ihr dann mit türkischem Pass in Deutschland und nicht in der Türkei?

Viele Türken, die ich aus meiner Zeit in der Autoindustrie und auch sonst kenne, haben nur einen Pass: den mit der Deutschen Staatsangehörigkeit. Die wählen deutsche Parteien und Politiker, engagieren sich hier und kandidieren auch selbst bei Wahlen. Die wahre Integration über mehrere Generationen hinweg kann nur gelingen, wenn man sich mit dem Land, in dem man seinen Lebensmittelpunkt hat auch identifiziert, sich assimilieren und als Bürger integrieren will. 

Nutzt jede Gelegenheiten die Fahne unseres Landes – Schwarz-Rot-Gold – zu schwenken; das ist bunt genug. Darüber hinaus habe ich mit anderen Nationalitäten über die Jahre hinweg die Erfahrung gemacht – wer sich wirklich integrieren und deutsch sein bzw. werden will – der spricht auch mit Freunden und in der Familie die hiesige Landessprache! Das ist der erste Schritt der Identifikation.

Erinnerungen an die alte Heimat der Vorfahren sollte man nicht zum Nationalismus stilisieren. Wer das dennoch will, sollte auf die Deutsche Nationalität definitiv verzichten und die Remigration ins Land der Eltern und Großeltern anstreben.

Es war in meinen Augen eine Fehlentscheidung, als am 15. Juli 1999 die damalige rot-grüne Bundesregierung eine Reform der Staatsangehörigkeit beschlossen und die doppelte Staatsbürgerschaft eingeführt hat. Die AfD will – so steht es im Programm – auch das Staatsbürgerrecht überprüfen und dem Deutschen Pass wieder mehr Geltung verleihen.

Jahrzehntelange Integrationsanreize sind verpufft. Sozialabkommen mit der Türkei, wonach auch dort lebende Verwandte die Segnungen der deutschen Sozial- und Krankenversicherungen geniessen dürfen, ohne selbst hier zu leben oder Beiträge einzuzahlen, und letztlich auch der Doppelpass blieben wirkungslos.

Eine große Mehrheit der hier lebenden Türken will gar nicht „deutsch“ werden. Nix Alman-Kartoffel sein, wie Antidiskriminierungsbeauftragte Ferda Ataman uns weiße Deutsche gern nennt. Diese Jubelfeiern, die Sehnsucht nach dem Autokraten Erdigan, waren nun wieder einmal eine bewusste Zurschaustellung der eigenen Nicht-Integrationwilligkeit. Aber wenn einem so sehr an konservativer Politik und der „harten Hand“ gelegen ist, verstehe ich nicht, warum viele Türken dann hier in Deutschland „links-rot-grün“ wählen… viele wissen es bereits – es gibt eine Alternative gegen diese bunten Regenbogen- und Genderideologien!

https://www.welt.de/politik/ausland/article245590446/Tuerkei-Wahl-Deutsch-Tuerken-deutlich-fuer-Erdogan-Autokorsos-in-Duisburg-Muenchen-und-Berlin.html