Vor einigen Tagen war ich mit meiner Familie in Prag – eine wunderschöne Stadt mit vielen deutschen Spuren. Die hässlichste davon ist der Kommunismus, denn auch dort haben die geistigen Erben von Karl Marx die Menschen in Unfreiheit versetzt und ihnen den Wohlstand geraubt. Im Gegensatz jedoch zu Deutschland, wo der Kommunismus ebenso einen Teil des Landes über 40 Jahre eingesperrt hat, geht man dort mit der kommunistischen Vergangenheit nicht verzärtelnd, sondern sehr nüchtern um. Das lohnenswerte Kommunismus-Museum stellt die Verbrechen dieser menschenunwürdigen Ideologie klar dar. Während die NSDAP und alle irgendwie gearteten Nachfolgeversuche in Deutschland völlig berechtigt verboten und unterbunden wurden, existiert bei uns weiterhin der Rechtsnachfolger der Mauermörderpartei SED. Auch wenn die Partei durch diverse Namensänderungen von PDS bis hin zu Die Linke von diesem Erbe ablenken möchte, ändert sich an den Inhalten nichts oder nicht viel.

Gleichzeitig gibt es in Deutschland, zumindest in der veröffentlichten Meinung, eine Tendenz, die Herrschaft des Kommunismus in der DDR zu verharmlosen. Zahlreiche Filme – angefangen von Sonnenallee bis hin zu Good bye Lenin – versuchen aus der DDR eher eine leicht dümmliche, aber durchaus sympathische Alternative zur Freiheit zu zeichnen. Die Stasi-Gedenkstätte in Hohenschönhausen wird systematisch durch Vertreter von SED-PDS-Die Linke in ihrer Arbeit torpediert, zum Beispiel durch die schon einige Zeit zurückliegende dubiose Entlassung des Gedenkstättenleiters Hubertus Knabe. Und dass der Kommunismus nicht funktioniert, der angeblich eine tolle Gesellschaftsform sein soll, liegt nach Auffassung mancher geistiger Leichtgewichte nicht am Kommunismus selbst, sondern an den Menschen, die nicht reif genug dafür sein sollen. Das ist natürlich grober Unfug.

Der Kommunismus geht von völlig falschen anthropologischen Prämissen aus, kann daher nie funktionieren und führt in Verbindung mit seinem teleologischen Traum vom Paradies auf Erden zwangsweise immer zu Unfreiheit und Verarmung. Ausnahmslos jeder Staat, in dem es Versuche gab, den Kommunismus umzusetzen, hat genau das gezeigt. Weit über 100 Millionen Menschen wurden weltweit Opfer der kommunistischen „Menschenfreunde“.

Allein in der Ukraine ließ Stalin beim sogenannten Holodomor, einer gewollten Hungerskatastrophe, etwa drei bis sieben Millionen Menschen bewusst verhungern. In China mussten 65 Millionen Menschen für „die gute Sache“ des Kommunismus sterben. Und in Nordkorea und Kambdoscha je zwei, in Osteuropa etwa eine Millionen Menschen. Dabei sind die Einzelschicksale, die von Verschleppung bis zu Lagerhaft, Folter und Mord reichen, abschreckend und schockierend. Es lohnt sich, den Terror im Gulagsystem beispieslweise durch die Lektüre von Alexander Solschenizyns „Archipel Gulag“ zu erahnen oder das Standardwerk „Das Schwarzbuch des Kommunismus“ von Stephane Courtois zu lesen.

Gleichlautendes Fazit: Kommunismus ist die Hölle – für alle, außer die Apparatschiks, die vom System profitieren. Aber auch die befinden sich in ständiger Gefahr, wie die verschiedenen Säuberungswellen unter anderem im stalinistischen Russland zeigen. Dennoch gibt es leider auch in Deutschland noch Menschen, die den Heilsversprechen der roten Menschenhasser Glauben schenken.

Ich hoffe, dass bei den anstehenden Wahlen möglichst wenige auf sie hereinfallen – egal, ob sie sich SED-PDS-Die Linke oder BSW nennen.