380.000 Wähler sind bei den letzten Bundestagswahlen von der AfD zur FDP gewandert. Vermutlich, weil Sie in Teilen der veröffentlichten Meinung gefolgt sind und hofften, dass die FDP mit ähnlichen Zielen und Werten im Bundestag mehr Möglichkeiten haben wird. Wenige Tage nach der Wahl zeigt sich aber ganz deutlich (und das sollte man sich merken): Die FDP fischt mit rein rhetorischer Positionierung zwar in AfD-Gewässern, vertritt aber keinen dieser Grundsätze ernsthaft.

So dürften aktuell auch sehr viele Wähler davon enttäuscht sein, dass aus dem klaren Nein der FDP zur Impfpflicht nun ein sehr klares Ja geworden ist. Die Impfpflicht für Gesundheitspersonal hat der Bundestag bereits durchgewunken. Nur die AfD hat dagegen gestimmt.

Anfang des Jahres äußerte FDP-Chef Lindner noch schwere Bedenken selbst an einer Teilimpfflicht. Er halte das „aus verfassungsrechtlichen Gründen für hochproblematisch“, ließ er damals wissen. Scheinbar wiegen für die Liberalen verfassungsrechtliche Bedenken nicht annähernd so schwer wie der Zugang zur Macht. Im September jedenfalls hielt Lindner eine allgemeine Impfpflicht immerhin noch für unverhältnismäßig. Aber das war genauso viel Wert wie seine artikulierte Meinung, Ungeimpfte dürften nicht vom gesellschaftlichen Leben ausgeschlossen werden.

Aber wen wundert’s? Die FDP wird nicht zu Unrecht seit 1961 als Umfallerpartei bezeichnet. Damals ging die FDP entgegen ihrem Versprechen erneut eine Koalition mit der von Adenauer geführten CDU ein. Und heute scheint es mit den Beteuerungen der FDP ähnlich weit her zu sein. Von Christian Lindner vernimmt man jedenfalls keine klaren freiheitlichen Positionen, sondern nur das gewohnte Lavieren von Berufspolitikern, das bei so vielen Wählern längst zur Verdrossenheit geführt hat.

Nur die AfD hat sich konsequent gegen eine Impfpflicht ausgesprochen. Wer also Rechtsstaatlichkeit, Demokratie und Integrität wählen will, kann sein Kreuz nur bei der AfD machen.